Aktuelles
Liebe Gäste,
seit wir am 10.6.2022 eine neue Museumsausstellung unter dem Motto: „Den Himmel im Blick“ und das dazu gehörige Café im Konventualinnensaal eröffnet haben, ist viel geschehen. Stiftsamtfrau Gabriele Pielke hat nach mehr als zwölf Jahren das Amt der Stiftsamtfrau zum 1.8.2024 an ihren Nachfolger Dr. Georg Reider übergeben.
In diesen über 12 Jahren hat sich im Kloster viel getan. Zunächst wurde eine Streuobstwiese in dem völlig verwilderten und mit viel Asbest und anderen schädlichen Substanzen vergifteten Klostergarten eingerichtet. Nun stehen dort verschiedene alte Obstbaumarten und werden durch eine Schafherde gepflegt. Sodann wurde der ebenfalls verwilderte Klosterfriedhof für Besucher ertüchtigt, die noch vorhandenen Grabmale wieder aufgestellt und in der niedergebrannten ehemaligen Stiftskirche eine Freiluftkirche eingerichtet. Als nächstes folgte ein sehr hübscher und romantisch gelegener Kräutergarten, von unserem Klosterwart liebevoll betreut. Schließlich durften wir unser Museum mit dem Café errichten, eine Mammutaufgabe, die ehrenamtlich geleistet wurde.
In besonderer Weise wird das Motto unseres Klosters „Den Himmel im Blick“ deutlich in der 1:1 Abbildung unseres Zehdenicker Altartuches. Dieses Tuch schufen die Zehdenicker Nonnen um das Jahr 1300 und es ist eines der wichtigsten christlichen Textilkunstwerke des Mittelalters. Es zeigt 152 kunstvoll gestickte kleine Medaillons meist biblischen Inhalts.
Stiftsamtfrau Gabriele Pielke hat für die Museumsausstellung in zwei Jahren die Geschichte des Klosters und seiner Bewohnerinnen erforscht. In unserem kleinen Klostershop bieten wir neben anderem die Bücher an, die anlässlich der Aufarbeitung der Geschichte des Klosters und der Aussagen des Zehdenicker Altartuchs entstanden sind. Besonders sehenswert ist neben den Ausstellungsstücken auch die Architektur der gotischen Gewölberäume, an deren denkmalgerechter Renovierung wir mehrere Jahre gearbeitet haben.
Unser neuer Stiftsamtmann Dr. Georg Reider schreibt im Gemeindebrief: „Mitte Mai bin ich als Evangelischer Pfarrer der Gemeinde Verona in Pension gegangen und zu meiner Partnerin nach Zehdenick gezogen. Dass ich mit 1. August 2024 den Dienst des Stiftamtsmanns übernehmen darf, hätte ich mir noch vor einem Jahr nicht träumen lassen. Vor meinem Eintritt in die Evangelisch – Lutherische Kirche in Italien war ich über 30 Jahre Franziskaner und habe über 20 Jahre ein spirituelles Zentrum geleitet. So weiß ich, was Klosterleben bedeutet. Ein Evangelisches Stift ist zwar etwas ganz anderes als ein katholisches Kloster, aber das Evangelische Stift Zehdenick war fast 300 Jahre lang auch ein Kloster. In einer hektischen und kurzlebigen Zeit berührt das Symbol des Klosters die tiefe Sehnsucht des Menschen nach innerer Beheimatung und Ruhe. Diese Sehnsucht nach Einkehr, Heimkehr und Innerlichkeit spricht die Klosterruine Zehdenick in besonderer Weise an. Die scheidende Stiftamtsfrau, Frau Gabriele Pielke, hat mit dem Stiftskapitel in den letzten 12 Jahren Großartiges und Bleibendes geleistet. Zunächst geht es darum, dieses Erbe zu erhalten. So freue mich sehr darauf, das Überlieferte und Gewachsene weiterzuführen, mit dem Stiftskapitel auch einige neue Impulse zu setzen und mit den Zehdenickern/Innen eine gute Zusammenarbeit zu entwickeln.“
Wir freuen uns, wenn die Besucher unseres Klosters etwas von seiner einzigartigen Anmutung mit in ihren Alltag nach Hause nehmen. Wir freuen uns auf Sie!
Gabriele Pielke und Dr. Georg Reider